Spielplakat von 1903

Teamfoto 1931

Das letzte Verbandsspiel unter dem Namen 1. FC Pforzheim

1. Fußballclub Pforzheim 1896 e. V.

Der 1. FC Pforzheim wurde am 23. April 1896 als erster Fußballverein der Stadt gegründet. Er zählte zu den Pioniervereinen des deutschen Fußballs. Er war Gründungsmitglied des Süddeutschen Fußballverbandes und 1900 des Deutschen Fußballbundes DFB. Den größten Erfolg erreichte der 1. FC im Jahre 1906, als er zunächst durch einen 5:3-Sieg über den FC Hanau 93 Süddeutscher Meister wurde. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft schlug der 1. FC zunächst den Kölner FC 1899 und Union 92 Berlin, ehe sich die Mannschaft im Endspiel dem VfB Leipzig mit 1:2 geschlagen geben musste.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verlor d’ Club, wie der 1. FC von seinen Anhängern genannt wurde, zunächst den sportlichen Anschluss. Im Jahr 1933 gehörte der 1. FC Pforzheim zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Baden. Die größten Erfolge waren die Vizemeisterschaften 1936, 1938 und 1939. Im Jahr 1944 wurde der Spielbetrieb wegen des Zweiten Weltkrieges eingestellt.

In den Jahren 1949 und 1950 verpasste der 1. FC Pforzheim den Sprung in die damals erstklassige Oberliga Süd. Ab 1950 spielte die Mannschaft in der zweitklassigen II. Division Süd, wo sie nicht über Platzierungen im Mittelfeld hinaus kam. Der größte Erfolg war der dritte Platz in der Saison 1961/62. Ein Jahr später qualifizierte sich der FCP für die neu geschaffene Regionalliga Süd.

In der Regionalliga kämpfte der 1. FC gegen den Abstieg, der 1967 erfolgte. Dreimal wurden die Pforzheimer Vizemeister, die Rückkehr in der Regionalliga wurde jedoch verfehlt. 1978 gehörte der 1. FC zu den Gründungsmitgliedern der Oberliga Baden-Württemberg, stieg jedoch bereits nach der ersten Spielzeit ab. Erst 1985 gelang die Rückkehr. In der Saison 1987/88 sorgten die Pforzheimer im DFB-Pokal für Furore. Nach Siegen über den 1. FC Saarbrücken und Concordia Hamburg scheiterte die Mannschaft im Achtelfinale erst im Wiederholungsspiel gegen den späteren Deutschen Meister, Werder Bremen.

1989 verpasste der 1. FC Pforzheim die Meisterschaft durch eine Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den SSV Reutlingen 05. Zwei Jahre später wurde der FCP Meister, scheiterte in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga am TSV 1860 München. 1994 verpasste der Verein die Qualifikation zur wieder eingeführten Regionalliga und spielte erstmals viertklassig. Finanzielle Probleme führten im Jahre 2004 zu einem Insolvenzverfahren und dem Zwangsabstieg zur Verbandsliga Baden. In der Saison 2006/07 gelang noch einmal die Rückkehr in die Oberliga.

Im Jahr 2010 fusionierte der FCP mit dem VfR Pforzheim zum 1. CfR Pforzheim 1896 e. V.

Der 1. FC Pforzheim stellte insgesamt elf deutsche und einen argentinischen Nationalspieler. Arthur Hiller war Kapitän der deutschen Nationalmannschaft beim ersten Länderspiel gegen die Schweiz. Sein Neffe Marius spielte sowohl für die deutsche als auch für die argentinische Auswahl.

Insgesamt beherbergten drei verschiedene Spielstätten den Verein. Nachdem man nach der Gründung im Würmtal startete und später in die Weiherwiesen umzog, wurde schließlich ab 1913 das Gelände im Brötzinger Tal die Heimat des FCP.

Erste Vorsitzende des 1. FCP seit Vereinsgründung

Richard Strub 1896 – 1898
Heinrich Scholl 1898 – 1903
Wilhelm Bühler 1904
Ernst Schweickert 1904 – 1908
Emil Meid 1909 – 1912
Ludwig Schnürle 1912 – 1914
Dr. Edwin Müller 1914 – 1915
Robert Ungerer 1915 – 1917
Hans Vöhringer 1917 – 1918
Emil Meid 1919 – 1936
Hans Hangartner 1936 – 1938
Ludwig Lang 1938 – 1945
Fritz Wetzel 1946 – 1949
Max Unverferth 1949 – 1952
Dr. Will König 1952 – 1954
Dr. Otto Burkhardt 1955 – 1958
Eugen Fischer 1957 – 1958
Rudolf Reinacher 1959 – 1970
Walter Kunz 1971 – 1976
Erwin Haug 1976 – 1979
Dr. Klaus Kobel 1979 – 1982
Heinz Eberle 1982 – 1985
Rudi Winkler 1985 – 1989
Franz Hund 1989 – 1990
Ernst Schmidt 1990 – 2002
Manuel Fernandez 2002
Notvorstand:
Jürgen Elsäßer, Wolfgang Lutz, Dr. Wolfgang Rudy
2002 – 2003
Leo Müller 2003
Klaus Gutscher 2003 – 2004
Notvorstand:
Jürgen Elsäßer, Marco Nabinger, Michael Rosanowski, Dr. Wolfgang Rudy, Peter Trautz, Kurt Weber
2004 – 2005
Präsidium:
Jürgen Elsäßer, Marco Nabinger, Dr. Wolfgang Rudy, Peter Trautz, Kurt Weber
2005 – 2007
Präsidium:
Jürgen Elsäßer, Marco Nabinger, Dr. Wolfgang Rudy, Peter Trautz
2007 – 2008
Präsidium:
Jürgen Elsäßer, Sebastian Haase, Marco Nabinger, Michael Rosanowski
2008 – 2010

Folgende Spieler des 1. FCP kamen in der Deutschen Nationalmannschaft zum Einsatz:

Erfolgreiche sportliche Epochen eines Vereins spiegeln sich häufig in den Berufungen seiner Aktiven zu überregionalen Einsätzen. Auch beim 1. FC Pforzheim werden dessen fußballeriche Glanzzeiten sichtbar, betrachtet man die Jahre, in denen “Club”-Spieler repräsentativ zum Zuge kamen, in denen nicht weniger als elf Akteure sogar den deutschen Nationaldreß trugen.

Angesichts des Stilwandels im Fußball seit der Gründung des 1. FC Pforzheim erscheint es müßig, so etwas wie eine Rangfolge der besten “Club”-Spieler erstellen zu wollen. Könner am runden Leder waren sie allesamt und zudem würdige Repräsentanten der Goldstadt, die FCP-Spieler, die in der Zeit von 1908 bis 1933 auf dem grünen Rasen die deutschen Farben vertraten.

Arthur Hiller (Hiller II) wurde 1908 gegen die Schweiz als erster Pforzheimer Kicker in die Nationalmannschaft berufen, die Liste der elf “Club”-Spieler, die in diesem exquisiten Team aufliefen, beschloß (vorerst) Erich “Bomatz” Fischer am 19. März 1933 in Berlin, als er zusammen mit unvergessenen Nationalspielern wie Hans Jakob, Rudi Gramlich, Richard Hofmann und “Tau” Kobierski gegen die Franzosen ein 3:3 erkämpfte.

“Bomatz” Fischer zählte lange Zeit zu den herausragenden Spielern der deutschen Fußball-Szene; auch nach dem Zweiten Weltkrieg war er aktiv und feierte etliche Erfolge als Trainer. Er verkörperte zusammen mit Torhüter der bekannten Mannschaft aus den 30er Jahren, Emil “Schimmel” Nonnenmacher, heute noch den Glanz, den der Fußball vor dem Kriege von der Goldstadt aus verbreitete.

Max Breuning 1913 gegen Dänemark
Robert Faas 1910 gegen Belgien
Erich “Bomatz” Fischer 1932 gegen Finnland
1933 gegen Frankreich
Paul Forell 1920 gegen Ungarn
Arthur Hiller II 1908 gegen Schweiz
1908 gegen England
1908 gegen Österreich
1909 gegen Schweiz
Marius Hiller III 1910 gegen Schweiz
1911 gegen England
1911 gegen Österreich
Anton Kreß 1921 gegen Ungarn
Gustav Roller 1924 gegen Ungarn
Hermann Schweikert 1909 gegen Schweiz
Viktor Weißenbacher 1922 gegen Österreich
Fritz Wetzel 1922 gegen Österreich