1. CfR beendet das Jahr mit einem Unentschieden
Türkischer SV Singen – 1. CfR Pforzheim 2:2 (0:2)
Der 1. CfR konnte am Sonntag seinen Negativtrend von zuletzt 5 Niederlagen durchbrechen und holte beim TSV Singen einen Punkt. Trotzdem fühlte sich das Remis wie eine Niederlage an, denn das Team von Trainer Armin Redzepagic führte nach einer tollen ersten Halbzeit zur Pause mit 2:0 und war ab der 45. Minute mit einem Mann in Überzahl.
Pforzheims neuer Trainer musste improvisieren, denn zu den langzeitverletzten Noah Lulic, Luka Bilac, Karan Altuntas, Yasin Raouafi und Yannick Sagert meldeten sich auch Denis Gudzevic und Sven Altmann verletzt, bzw. krank ab. Auch Niklas Koroll und Gino Portella standen wegen ihrer Sperren nicht zur Verfügung. So reiste das Team mit nur 4 Ersatzspielern an den Hohentwiel.
Trotzdem begann die Mannschaft stark und ging vom Anpfiff an sofort in die Offensive. Der quasi Angriff brachte dann auch schon die Führung, als Niedermann eine scharfe Hereingabe von Schick beim Klärungsversuch ins eigene Netz bugsierte. Ein Einstand nach Maß.
Wenige Minuten später war es wieder Schick, der einen Ball von außen direkt verwertete, aber nur den Pfosten traf. Singen hielt wütend dagegen, sodass sich schnell eine hektische Partie entwickelte. Walter und Salz kamen zu Chancen, die aber vom Keeper gehalten wurden oder das Ziel verfehlten.
Nach einer halben Stunde jubelte dann wieder der Pforzheimer Anhang, der trotz der weiten Entfernung die Reise auf sich genommen hatte, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Salz chippte den Ball über die Abwehr hinweg, genau in den Lauf von Schick. Der nahm die Kugel an, lief noch einen Meter und zog dann unhaltbar ins lange Eck ab. 2:0-Führung.
Kurz vor der Pause dann eine der entscheidenden Szenen: Dominik Emminger, der bereits in der 15. Minute wegen Foulspiels gelb gesehen hatte, forderte nach einer erfolgreichen Abwehraktion von Bahm Strafstoß. Das tat der 28-jährige so wehement, dass Schiedsrichter Lukas Lindenmeier den Stürmer mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen schickte. Der 1. CfR also in der zweiten Halbzeit in Überzahl.
Viele dachten, der Auswärtssieg ist in trockenen Tüchern. Auch in Singen erinnerte man sich an die 0:5-Klatsche, die man in der Hinrunde in Pforzheim kassierte. TSV-Trainer Yusuf Cilesiz meinte nach dem Spiel:
Nach dem Platzverweis wäre ich am Ende auch mit einer 0:2-Niederlage zufrieden gewesen.
Aber nach dem Wechsel sah man ein völlig anderes Spiel. Der 1. CfR schaltete zurück, Singen ging mit voller Energie nach vorne, gewann mehr Zweikämpfe und fast jeden zweiten Ball. Folgerichtig erzielte M’Boob den Anschlusstreffer.
Singen drehte weiter auf, Pforzheim versuchte, das Spiel über die numerische Überlegenheit und durch mehr Ballbesitz wieder zu beruhigen. Dies gelang nur zum Teil. In der Mannschaft war plötzlich wieder die Verunsicherung zu spüren und man fiel in alte Muster zurück.
In der 71. Minute war bei den Gastgebern der Jubel groß. Öztürk hatte für sein Team nach Vorlage von Zidan zum Ausgleich getroffen. Charakterlich starke Leistung des in Unterzahl spielenden Aufsteigers. Es folgten nun Chancen auf beiden Seiten. Bahm, Ulusoy und Miksic hatte die Möglichkeit, den Lucky Punch zu erzielen, aber auch der TSV blieb gefährlich.
So blieb es am Ende beim 2:2 Unentschieden, das sich aus Pforzheimer Sicht wie eine Niederlage anfühlte. Trainer Armin Redzepagic brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt:
Für uns ist das Ergebnis natürlich ärgerlich, denn wir waren drauf und dran hier drei Punkte mitzunehmen. Vor dem Spiel hätten wir alle eine Punkteteilung unterschrieben. Nach dem Negativlauf mit zuletzt 5 verlorenen Spielen ist der Punkt heute für uns trotzdem einiges Wert, vor allem wenn man sich die Ergebnisse von gestern anschaut. Ich hätte gerne gewonnen, aber es hätte am Ende in alle Richtungen ausgehen können. Die Gelbrote Karte hat uns nicht geholfen, weil wir danach zu wenig investiert haben. Ich hätte lieber gegen 11 Spieler zuende gespielt.
Bevor sich die Spieler nun in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub verabschieden, wird aber noch einmal gefeiert. Zusammen mit den ehrenamtlichen Helfern des Vereins lässt man am kommenden Samstag das Jahr im Vereinsheim gebührend ausklingen. Das erste Spiel nach der Pause findet dann am 21. Februar 2026 statt. Sofern die Wetterverhältnisse es zulassen, wird dann der SSV Reutlingen zu Gast in der KRAMSKI-ARENA sein.
