Interview mit Torsten Heinemann zum aktuellen Stand der Ersten Mannschaft

Interview mit Torsten Heinemann zum aktuellen Stand der Ersten Mannschaft

Die Saison ist derzeit unterbrochen. Der Verband hat alle Spiele bis zum 23.03.2020 abgesetzt, zwei komplette Spieltage also. Ich habe mit Torsten Heinemann, dem Vorstand Sport des 1. CfR über die aktuelle Situation und die weitere Planung gesprochen.

Marco Nabinger:  Torsten, am Freitag hat der Verband den kompletten Spielbetrieb für alle Ligen ausgesetzt. Für unsere Mannschaft betrifft dies die Spiele der Ersten Mannschaft bei den Stuttgarter Kickers und zu Hause gegen Dorfmerkingen. Aber auch alle Spiele der Juniorenmannschaften sind abgesagt. Wie geht der Verein mit dieser Situation um?

Torsten Heinemann:  Generell steht beim 1. CfR Pforzheim die Gesundheit der Spieler, Trainer und Funktionäre absolut im Vordergrund. Deshalb haben wir ja bereits am Donnerstag den Spiel- und Trainingsbetrieb aller Jugendmannschaften ausgesetzt. Seit Freitag ruht auch der Betrieb der Ersten Mannschaft.

MN:  Es werden bis mindestens zum 23.03. keine Spiele stattfinden. Halten sich die Spieler dann so lange im Training fit?

TH:  Nein. Wir haben bisher zum Glück keine bekannte Infektion innerhalb der Mannschaft und im Umfeld. Nicht einmal ein Verdachtsfall ist uns aktuell bekannt. Wir möchten, dass dies so weit, bzw.so lange es irgendwie möglich ist erhalten. Aus diesem Grund haben wir uns mit den Vorständen, Sportdirektor Giuseppe Ricciardi, Trainer Fatih Ceylan und dem Rest des Stabes abgestimmt und als Konsequenz auch den Trainingsbetrieb ausgesetzt.

MN:  Das heißt, die Spieler müssen sich irgendwie selbst fit halten?

TH:  Unser Trainer Fatih Ceylan hat in Abstimmung mit dem gesamten Stab ein Trainingsprogramm entwickelt und jedem Spieler zukommen lassen. Für jeden Tag und für jeden Spieler individuell ist genau festgelegt, welche Übungen zu absolvieren sind. Laufeinheiten, Stabilisationstraining, Fitness – viele Übungen durch entsprechende Videos erklärt. Per WhatsApp ist jeder Spieler informiert und instruiert. Regelmäßig erkundigt sich Fatih bei den Jungs über den Fortschritt und die Einhaltung.

MN:  Wird das funktionieren?

TH:  Es muss. Aber ich bin auch überzeugt, dass es klappt. Unsere Spieler sind professionell genug und motiviert, an sich zu arbeiten. Da es im Moment nicht anders möglich ist, zieht jeder auch bei dieser Methode mit. Sicherlich ist es ärgerlich, dass wir nicht als Mannschaft trainieren können, aber in der Winterpause haben wir das ja bereits ähnlich praktiziert. Auch da wurde von Fatih ein genauer Fitnessplan vorgegeben. Und wenn man gesehen hat, wie fit die Mannschaft am vergangenen Wochenende in Göppingen aufgetreten ist, zeigt das den Erfolg.

MN:  Wie lange wird das jetzt so gehen?

TH:  Das ist genau das Problem. Ein entscheidender Punkt ist doch, dass keiner weiß, wie und wann es mit dem normalen Spielbetrieb weitergeht. Ich halte die derzeitige Planung, dass ab Ende März wieder gespielt werden kann, für viel zu optimistisch. Ich persönlich gehe davon aus, dass noch viel länger keine Spiele stattfinden werden und uns dieser Zustand noch lange begleiten wird. Insofern sehe ich es auch fast nicht mehr machbar, die Runde ordentlich zu Ende spielen zu können.

MN:  Meinst Du, dass die Zwangspause noch lange andauern wird?

TH:  Ich kann natürlich auch nicht in die Zukunft sehen. Die Stadt Pforzheim hat jedoch verfügt, dass Veranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern gar nicht mehr und Veranstaltungen über 100 Teilnehmer nur ausnahmsweise mit Sondergenehmigung der Ortspolizeibehörde stattfinden dürfen. Diese Verfügung gilt vorläufig bis zum 17.05.2020. Der Rahmenterminplan des DFB, der auch die Oberliga regelt, sieht ein Saisonende am 30.05. vor. In diesen zwei Wochen können wir unmöglich die Saison zu Ende spielen. Es sind schließlich noch 13 Spieltage zu absolvieren, und wir haben sogar noch ein Nachholspiel.

MN:  Torsten, vielen Dank für Deine Einschätzungen. Dann richte der Mannschaft und dem Stab die Grüße aller Mitglieder und Fans aus. Wir alle haben Verständnis für die Maßnahmen des Vereins und hoffen, dass alle diese Krise gesund überstehen werden. Danke für das Gespräch.

 

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